Cooking for Happiness: Best in the World

Cooking for Happiness Titel: Best in the World

Kategorie Innovativ

 

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Siegerpose beim Galadinner

Diese Siegerpose zeigt, wie sehr ich mich über den Titelgewinn ‚Best in the World‘ freue. Bücher aus 211 Ländern nahmen an diesem weltweiten Wettbewerb teil. 99 Länder mit 755 Teilnehmern schafften es in die Endausscheidung in Yantai, China. Cooking for Happiness nahm für Indien am Wettbewerb teil, weil das Buch von HarperCollins Indien herausgegeben wurde. Allerdings wird die englischsprachige Ausgabe in der ganzen Welt verkauft. Verhandlungen mit deutschen Verlagen laufen.

Über den Wettbewerb habe ich folgenden Artikel für das Straubinger Tagblatt in Regensburg geschrieben.

Yantai: Neues Mekka für Kochbuch-Autoren

Wie die chinesische Regierung ein Heer von Gastronomie-Experten ans chinesische Meer befördert, darunter eine ehemalige Redakteurin der Donau-Post

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Bunt gemischtes Publikum und viel Presse bei der Preisverleihung

China entwickelt sich zum neuen Markt für Kochbücher und möglicherweise Weinkenner. Bisher befindet sich dieses noch relativ unerforschte Terrain fest in französischer Hand, in den Händen von Edouard Cointreau, um genau zu sein. Der alternde Spross dieser Spirituosen-Dynastie aus Angers im Tal der Loire hat Yantai zum ständigen Veranstaltungsort der Endausscheidung seines Gourmand World Cookbook Awards gewählt. In der letzten Maiwoche flogen Kochbuch-Autoren und Fotografen aus der ganzen Welt in diese Stadt am chinesischen Meer. Unter ihnen war Kornelia C. Rebel, einst Redakteurin bei der Donau-Post in Regensburg. Ihr Buch, Cooking for Happiness, darf nun den Titel ‘Best in the World’ in der Kategorie Innovativ tragen.

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Edouard Cointreau bei der Preisverleihung.

Bücher aus 211 Ländern nahmen an diesem weltweiten Wettbewerb teil. 99 Länder mit 755 Teilnehmern schafften es in die Endausscheidung in Yantai. Diese Stadt mit 6,5 Millionen Einwohnern liegt in der Region Penglai, Teil der Provinz Shandong im Osten Chinas. Die chinesische Regierung hat Yantai dazu auserkoren, Zentrum der chinesischen Weinindustrie zu werden. In den vergangenen 15 Jahren bepflanzten die emsigen Chinesen 30.000 Hektar mit Rebstöcken. Rund 100 Firmen produzieren Wein für den chinesischen Markt. Eine Universität lehrt eifrigen Studenten alles, was man über Weinbau wissen muss. Wenn es um Geschmack geht, können die regionalen Erzeugnisse europäische Gaumen nicht vollständig überzeugen. Eine Busladung von Kochbuch-Autoren und Weinkennern bedachte die lokalen Weine nur mit höflichem Lob.

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Nagelneue Tianma Royal City

 

Die Ambitionen der chinesischen Regierung in Sachen Weinbau dürften der Grund dafür sein, dass Edouard Cointreau sich für Yantai begeistert. Während der viertägigen Award-Zeremonien wurde gemunkelt, dass er eine Million Euros für die Verlegung des Awards nach Yantai erhielt. In den 22 Jahren seines Bestehens fanden die Gourmand World Cookbook Awards meist in europäischen Metropolen statt, unter anderem in Paris, London und Frankfurt. Seit 2015 finden die Awards in der Tianma Royal City statt, eine nagelneue Kulturlandschaft mit verschiedenen Gebäuden, die traditionelle chinesische und europäische Baustile mischt.

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Erotische Skulptur im Garten der Tianma Wine Bay.

Der Veranstaltungsort, der Tianma Wine Bay Club das mit einem kleinen Kunstmuseum und einem Skulpturengarten eine Einheit bildet, wurde 2016 von Edouard Cointreau eingeweiht. Wie alles in der ‚Grape Hometown by the Sea (Heimatstadt der Trauben am Meer)’, der offizielle Slogan von Yantai, verbreitet das Ambiente einen etwas sterilen Charme. Im nahen Changyu Castel Château, breiten sich gut gepflegte Rebenreihen im Park eines fast echt aussehenden gotischen Schlosses aus. Die Außenbezirke von Yantai wirken ebenfalls künstlich. Reihen über Reihen von leeren Wohnblöcken warten darauf, von Chinesen bevölkert zu werden.

Internationaler Flair durch Gourmand Awards

Alle Bauten zeugen von der berühmten Effizienz der Chinesen. Styling und freundliche Mienen gehen hier Hand in Hand mit mangelnden Englischkenntnissen. Das dürfte für die Entwicklung von Yantai und Penglai kein Hindernis sein. Die chinesische Weinindustrie zielt auf den nationalen Markt ab. Die Gourmand World Cookbook Awards tragen dazu bei, diesen Bemühungen einen internationalen Flair zu verleihen. Tatsächlich haben sich die Gourmand World Cookbook Awards zu einem internationalen Treffpunkt von Kochbuchautoren, Fotografen und Verlegern entwickelt. Der chinesische Markt für Kochbücher hat nach Ansicht von Experten ein riesiges Potential. Die australische Bestsellerautorin Kim McCosker unterzeichnete einen Vertrag mit einem chinesischen Verleger während der Awards.

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Weinprobe mit der Autorin Nata Albot aus Moldawien

Chinesisches Fernsehen und Printmedien waren in großer Zahl bei den Awards erschienen. “Ich habe den Award vor 22 Jahren ins Leben gerufen, weil Kochbücher bei der Frankfurter Buchmesse kaum zu finden waren,” sagte Edouard Cointreau bei der Verleihung der Auszeichnungen. Sicher tragen seine Preise dazu bei, das Ansehen von Kochbüchern und deren Autoren zu steigern.

Wenig deutsche Teilnehmer

 

Die deutschen Teilnehmer in Yantai ließen sich an den Fingern einer Hand abzählen, während Frankreich, USA und England die meisten Finalisten stellten. Die jeweils besten drei in einer Kategorie dürfen den Titel ‘Best in the World’ für sich beanspruchen. Kornelia C. Rebel vertrat mit Cooking for Happiness indirekt die bayerische Flagge. Das Buch erschien in englischer Sprache in Indien. Hartmut Matt-Willmatt aus Freiburg siegte mit Die gute Küche am Oberrhein in der Kategorie ‚Kochbuch für Frieden’. Der deutsche Chef Uwe Micheel überzeugte mit seinem Buch Flavours of Dubai.

Abschiedsessen abgesagt

Obwohl es sich bei den viertägigen Awards um ein kulinarisches Ereignis handelte, ließ das servierte Essen zu wünschen übrig. Das Abschiedsessen fiel komplett aus. Der chinesische Partner hatte in letzter Minute das Essen abgesagt. Warum, war nicht klar. Hinter vorgehaltener Hand erfuhr man, dass den chinesischen Partnern möglicherweise die französische Weinbar ein Dorn im Auge war. Statt Champagner wollten sie offensichtlich ihren eigenen Wein verkaufen.