Gut fühlen dank ausreichend Serotonin im Gehirn
Sie fühlen sich häufig deprimiert, wollen aber keine psychoaktiven Pillen schlucken? In diesem Fall empfiehlt sich der Serotonin Trick fürs Gehirn. Dieser Botenstoff fördert glückliche Gefühle. Ein Mangel von Serotonin im Gehirn macht sich in Depressionen, Phobien und anderen Verhaltensstörungen bemerkbar. Erfahren Sie hier, wie der Serotonin Trick funktioniert.
Nutzlose Pillenschluckerei
Bei Serotonin handelt es sich um ein großes Molekül aus Proteinen. Wie andere Botenstoffe auch, ist Serotonin zu groß für die Blut-Gehirn-Schranke. Diese Membran schützt Ihr Gehirn vor Viren und Bakterien. Das hat zur Folge, dass teure Neurotransmitter-Pillen nutzlos sind. Sie können Ihre Darmfunktion verbessern, wo 80 Prozent des Serotonins in Ihrem Körper die Muskelfunktion regeln. Auf Ihr Gehirn, und Ihre Stimmung, haben diese Pillen keinen Einfluß.
Serotonin: Vorstufe Tryptophan
Sie können sich die Blut-Gehirn-Schranke als eine Mauer mit chemischen Türen vorstellen. An den Türen drängeln sich Aminosäuren, um ins Innere zu gelangen. Dummerweise bleibt Tryptophan, die Vorstufe von Serotonin, dabei meist außen vor. Mit einem Trick schaffen Sie es jedoch, Tryptophan den Weg ins Gehirn zu ebnen. Die amerikanischen Wissenschaftlerinnen Judith J. Wurtman and Nina T. Frusztajer beschreiben diese Technik in ihrem Buch The Serotonin Power Diet.
Insulin öffnet die Tür ins Gehirn
Wenn Sie Kohlenhydrate essen, schüttet Ihre Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Das befördert Glukose und Aminosäuren im Blut in die Zellen. Tryptophan widersteht diesem Insulinschub. Nachdem das Insulin konkurrierende Aminosäuren an den chemischen Türen des Gehirns aus dem Weg geräumt hat, kann Tryptophan nun eintreten. Im Gehirn können Nervenzellen das Tryptophan in Serotonin umwandeln.
Kohlenhydrate ohne Fett und Eiweiß
Damit der Serotonin Trick funktioniert, sind ein paar Regeln zu befolgen. Der Snack aus Kohlenhydraten sollte möglichst wenig Eiweiß und Fett enthalten. 25 bis 30 Gramm Kohlenhydrate von Stärke erzielen den gewünschten Effekt. Obst eignet sich nicht dafür. In diesem Fall wirken einfache Kohlenhydrate von weißem Mehl oder Zucker besser als komplexe Kohlenhydrate. Zwei Scheiben Toast oder Zwieback, Reiskräcker mit Marmelade oder sogar Marshmallows eignen sich dafür.
Der Zeitpunkt für den Verzehr der Kohlenhydrate ist ausschlaggebend für den Erfolg. Drei Stunden nach einer Mahlzeit mit viel Eiweiß ist ideal, um Tryptophan ins Gehirn zu befördern. Zu diesem Zeitpunkt hat der Körper das Eiweiß verdaut. Es ist vom Darm in den Blutkreislauf gewandert und steht bereit, um ins Gehirn geschleust zu werden. Nach dem Kohlenhydrate-Snack sollten Sie für rund eine halbe Stunde lang nichts essen.
Durchhalten führt zum Erfolg
In ihrem Buch empfehlen die Autorinnen mit drei Kohlenhydrate-Snacks am Tag zu beginnen. Zwei Wochen lang nehmen Sie Kohlenhydrate eine Stunde vor dem Mittagessen und jeweils drei Stunden nach dem Mittag- und Abendessen zu sich. Anschließend können Sie auf zwei Kohlenhydrate-Snacks reduzieren. Aus diesen Angaben entnehmen Sie bereits, dass es sich bei dieser Technik nicht um eine Abkürzung handelt. Der Kohlenhydrate-Trick erfordert Durchhalten, lässt sich aber ohne große Probleme in Ihren Alltag integrieren. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.